Fans der Haute Cuisine aufgepasst! Insekten gibt es nämlich nicht nur gebraten am Stiel oder in Crackerformat. Bei Nicoles Insektenrezepten können auch die Augen mitessen. Die gebürtige Italienerin hat 2017 das Projekt Mirkrokosmos Berlin ins Leben gerufen und probiert verschiedene Rezepte mit Insekten aus. Wir haben uns mit Nicole unterhalten.
Die Insekten, die sie in ihren Gerichten verarbeitet, züchtet sie zum Teil selbst in ihrer Wohnung, erzählt uns Nicole. Ihr ist es wichtig, dass sie weiß wo ihr essen herkommt. „Heutzutage ist es schwierig Vertrauen zu entwickeln, was den Bezug von Lebensmitteln betrifft“, findet sie. Mit ihrer eigenen Zucht hat sie immer im Überblick, wie es den Tieren geht und wie sie gehalten wurden. Das ist auch Nicoles Weg mehr mit ihrem Essen in Verbindung zu treten.

Nicoles Verhältnis zu Insekten war aber nicht immer so vertraut, wie sie auch auf ihrer Website beschreibt. Erst durch eine kleine Mutprobe hat sie ihren ersten Grashüpfer gegessen. „Liebe auf den ersten Bissen“, wie sie es beschreibt.
Wie können Insekten zubereitet werden?
„Man kann Insekten frittieren, braten, ihr Mehl verwenden und backen und man kann sie karamellisieren“ erklärt uns Nicole die vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten. Bei ihren Rezepten achtet die Köchin immer auf ein ausgewogenes Verhältnis von Proteinen, Kohlenhydraten und Vitaminen. Meist wird eine Grundlage wie Brot oder Reis verwendet. Dazu kommt dann saisonales Gemüse und zum Schluss ein Insektentopping.
„Insekten können sehr knusprig sein. Deswegen ist es lustig mit den Konsistenzen zu spielen“, empfiehlt Nicole. Weiches Gemüse oder Pasten mit krossen Insekten zum Beispiel. Dabei sind süße und salzige Variationen möglich. Wie wäre es also mit einem Vanilleeis mit Insektenstreuseln? Möglich ist es auch das Mehl in Zutaten wie Hackfleisch unterzumischen. Die ultimative Proteinbombe. Nicole isst ihre Insekten am liebsten frittiert. „Genauso wie Pommes mit einem gutem Dip“.
Insekten als Lebensmittel der Zukunft
Ihre krasseste Erfahrungen führt Nicole zurück nach Kambodscha. „Ich bin mit einem Insektenjäger auf die Jagd gegangen. Wir haben Taranteln in der Wildnis gefangen und dann direkt gekocht.“ Das hat ihr aber auch Respekt vor den Tieren und ihrem empfindlichen Ökosystem gelehrt. Man kann sich von ihnen Ernährung aber sollte gleichzeitig ihre wichtige Rolle für die Natur wertschätzen.
Was das Insektenessen in der Zukunft angeht, ist Nicole positiv gestimmt. „Ich denke es ist nur eine Frage der Zeit. Man braucht Zeit, um diese kulturellen Faktoren zu überwinden. Ein paar Generationen vielleicht.“ Sie ist, genau wie das Pinaks Team, der Ansicht, dass Aufklärung über die gesundheitlichen Vorteile und die Umweltaspekte, dazu beitragen werden, dass mehr Menschen sich trauen Insekten zu essen. „Es ist nicht der Geschmack, der uns daran hindert, sondern die Idee, dass wir Insekten noch mit etwas schmutzigen und gefährlichen Verbinden“, ist die Köchin überzeugt.
Ihr wollt noch mehr von Nicole hören? Das ganze Interview findet ihr hier! Original Pinaks Rezepte gibt es übrigens auch 🙂