Eigentlich wissen wir es schon seit Jahren: Wir müssen schonender mit unseren Ressourcen umgehen. Unser Planet reicht schlichtweg nicht mehr für unseren Verbrauch, denn würde die gesamte Menschheit so leben, wie wir Deutschen, bräuchten wir dafür 3 Erden. Das Fazit ist klar: Wir müssen nachhaltiger werden! Doch wie eigentlich? Und was könnten Insekten damit zu tun haben?
Der Earth Overshoot Day oder auch „Erdüberlastungstag“ fand dieses Jahr am 22. August statt. Dieses Datum markiert den Zeitpunkt, wo wir alle Ressourcen für das Jahr 2020 verbraucht haben. Ab jetzt dürften wir keinen Baum mehr fällen, kein Öl mehr transportieren und auch keine Nahrung mehr herstellen. Unser Budget ist aufgebraucht. Verursacher für unseren riesigen Verbrauch ist zum großen Teil unsere Ernährung. Denn meist haben unsere Lebensmittel einen langen Transportweg hinter sich, müssen aufwendig gedüngt werden oder brauchen viel Platz und Futter.
Aber wie ist das passiert?
Wirft man einen genauen Blick auf unsere Landwirtschaft, erkennt man schnell das größte Problem. Unsere Fleisch-, Milch- und Eiproduktion ist auf Menge und nicht auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Diese industrialisierte Herstellung von Tierprodukten bedeutet Haltung in riesigen Gruppen, lange Transportwege zum Schlachter und vor allem sehr viele Ressourcen. Denn damit bspw. Eine Kuh schnell genug wächst, braucht sie viel Kraftfutter. Um das zu stemmen, wird auf über der Hälfte der Ackerflächen in Deutschland Nutztierfutter angebaut. Aber das reicht noch nicht. Damit der Bedarf gedeckt werden kann, müssen wir zusätzlich Futter aus anderen Ländern, wie Brasilien importieren.
Langsam wird’s knapp. Uns gehen die Mittel zur Herstellung aus.
Dabei müssten wir gerade im Hinblick auf die Welthungerproblematik sparsamer und effizienter mit unserer Ackerfläche umgehen. Aber nicht nur der Platz reicht nicht mehr aus, auch andere wichtige Produktionsfaktoren neigen sich dem Ende zu. Ein Beispiel ist Phosphor. Wir als normale Verbraucher*innen wissen fast gar nichts von unserem immensen Phosphorbedarf, dabei steckt es fast überall drin. Es ist nämlich eines der wichtigsten Düngemittel. Der begrenzte Vorrat befindet sich in Jahrtausende altem Gestein und wurde durch den steigenden Konsum, Produktion von Lebensmitteln und die wachsende Bevölkerung immer schneller abgebaut. In 20 bis 100 Jahren könnte er knapp werden. Zur Zeit wird an neuen Verfahren zur Phosphorgewinnung geforscht aber die sind noch sehr energieaufwändig.
Eine nachhaltige Ernährung gelingt nur durch Veränderung. Doch welche Alternativen gibt es?
Wir als Konsumenten sind ein Teil dieser Probleme und können gleichzeitig bei der Lösung helfen. Eine vegane oder vegetarische Ernährung schont die Ressourcen maßgeblich. Produkte aus biologischer Landwirtschaft verursachen bis zu 20% weniger Energieaufwand bei der Herstellung. Und weitere Lösungen setzen sich langsam in der Gesellschaft durch. Wie z. B. Essen aus Insekten. Essbare Insekten wie Buffalowürmer verwerten Futter nämlich viel effizienter als Kühe oder Schweine. Das bedeutet mehr wertvolle Proteine mit weniger Ressourceneinsatz. In vielleicht nicht allzu ferner Zukunft können immer mehr Produktalternativen aus Insekten hergestellt werden. Damit dieser Wandel gelingen kann, braucht es jetzt Mut zur Innovation. Und das ist gar nicht so schwer, schau doch mal hier.